suna
Tuesday, 19. February 2013


seltsame tage, seltsam volle tage, die gar keine vorzeigbaren ergebnisse zeitigen, die nur ein paar versprechen für die zukunft bergen, ein paar versprechen mir selbst gegenüber und ein paar den mir wichtigen anderen menschen gegenüber, und es ist eine tiefe, stille, erfüllende freude, versprechen abzugeben, wenn sie mit liebe zu tun haben, mit fürsorge und geborgenheit, mit dem versprechen, einander zu helfen, aufzustehen und fortzukommen und rückhalt zu haben, wann immer er gebraucht wird.

volle tage, voller pläne und ideen, die der umsetzung harren, aber plötzlich wieder sehr sicher, dass ich das schaffen werde, die umsetzung, das tun und machen und schrauben und werken, auch, weil ich ständig diesen song von cat power im ohr habe, cat power mit iggy pop singen jetzt ständig

You know what you got to do
You ain't got nothing but time
And it ain't got nothing on you

in meinem kopf und das ist gut und beruhigend und berückend schön außerdem, und dann sind da noch ein paar dinge geschehen, ein paar gespräche darüber, dass es nicht ausreicht, sich allem zu entziehen, wenn man augen, ohren und ein bisschen hirn dazwischen hat, dass es ein paar aufgaben zu erledigen gibt auf dieser welt, oder zumindest die aufgabe, diese aufgaben aufzuzeigen, und dass sich das immer wieder auszahlen wird, wenn man es nur richtig rechnet, also nicht mit den unmittelbaren folgen, sondern mit den mittelbaren, dass es nicht ums rechthaben geht sondern ums rechte verschaffen, so viel pathos, ja, so viel liebe und überschwang und zwischendurch sogar so etwas wie leichtigkeit.

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Wednesday, 13. February 2013
wort zum tag


splendiferousness

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erleichterung


der moment, in dem ich beim tocotronic-konzert bemerkte, dass es nicht rotz war, was dem mann schräg vor mir aus der nase hing, sondern ein piercing, so ein kugelding vor der nasenschweidewand, das jedem gesicht etwas unerhört viehisches verleiht.

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Tuesday, 12. February 2013
klingen


ist das bild schon entstanden, wenn ich schreibe: in der badewanne liegend rieselten mir drei klingen auf den bauch, an dem sie sich irgendwie fest saugten, so dass ich sehr vorsichtig dabei sein musste, eine nach der anderen zu fassen zu bekommen, ohne die haut des bauchs und ohne die haut an den fingern zu ritzen? und verändert sich das bild, wenn ich gleich dazu sage, dass das die klingen für den hornhauthobel waren?

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Monday, 11. February 2013
was


was ich gerne besser beschreiben könnte:
- die scham beim betrachten der unfassbar dicken bahnticketverkäuferin, beim ausspähen ihrer gezähmten krauselocken, ihrer gezupften augenbrauen, ihrer sich überlappenden haut-fleisch-schichten und ihres doppelkinns. die scham, als ich mich frage, ob auch die ohrläppchen üppiger sind, ob man auch an den ohrläppchen zunehmen könne, irgendwie, und wie ich mich dann nicht traue, hinzuschauen, sondern auf ihre hände sehe, auf die manikürten nägel, die dicklichen finger und den breiten unterarm, und feststelle, dass sich auf ihm keine haare befinden, kein einziges haar.

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Tuesday, 5. February 2013
rom


vielleicht liegt es daran, dass es so still ist, wenn niemand außer mir zuhause ist, vielleicht liegt es an dieser leere, die angenehm ist, weil klar ist, dass sie sich bald wieder auflösen wird, und mit sicherheit liegt es an der grundsympathie für rom, für seine einfach hingenommene, nicht weiter behandelte grandezza, dass ich meine stunden gerade so gern mit ida, der schwachen und doch starken, verbringe, mit nino, dem älteren sohn, dem nie etwas passieren wird, weil es die halunken sind, die immer irgendwie davonkommen, mit knallrotem kopf, mit glühenden augen, ohren und lippen, und mit useppe, dem kind mit den blauen augen des deutschen vergewaltigers, dem kind mit dem unbedingten lebenswillen, dass das krabbeln von blitz lernt, dem von nino angeschleppten hund, und das sprechen von nino, das allein bleibt, wenn ida unterrichtet, das sie nicht alleine lässt, wenn die bomben fallen, wenn nichts mehr steht und nichts mehr hält.

in "la storia" von elsa morante herrscht krieg. er herrscht ohne eins-zu-eins-kampfhandlungen, er herrscht in der ferne, er überkommt alles mit flugzeugen, mit ankündigungen, er herrscht über geschichten, gerüchte und zeugenberichten. er berherrscht die menschen und er berherrscht die tiere, er legt fest, wer wo wann wie wohnt, wer fliehen muss, wer davonkommen kann, er beherrscht die versorgung und unterversorgung mit lebensmittel, er beherrscht die sich weitenden grenzen, was moralisch noch zulässig ist und was selbst jetzt nicht. keine der figuren in diesem buch befürwortet ihn, keine verantwortet ihn, nicht einmal nino, der vom schwarzhemdler zum partisanen wird. die sorgen idas werden beim lesen meine sorgen und ihre naivität, ihre schlichtheit, ihre schicksalsergebenheit ist so leicht nachzufühlen, dass man sie sowieso nicht und schon gar nicht mit der eitelkeit der nachgeborenen dafür verurteilen kann. sie lebt von tag zu tag, aber sie lebt, sie bringt ihr kind durch, sie wird keine großen schritte setzen, aber sie setzt ihre schritte. für widerstand hat sie keine kraft. sie muss mehl stehlen. sie verdünnt schon zuvor verdünnte milch. wäre sie jünger, würde sie sich prostituieren. für eine schale zucker.

hier herrscht nicht der ekel, hier herrscht keine wut, hier wird nichts überhöht und manches vielleicht zu einfach geschildert. vielleicht entschuldigt diese buch auch zu viel, vielleicht kommt es mir diesbezüglich ein bisschen zupass, denn la storia stellt die unschuldigen in den vordergund, die armen, schwachen und kranken, die kinder und die tiere, die alle nebeneinander und miteinander ein auskommen finden müssen. und vielleicht mag ich all das auch, weil im vergleich zu malaparte der kunstanspruch geringer ist, dafür das vertrauen in die figuren, in die unfassbarkeit des geschehenen und wie sie sich im kriegsalltag zeigt umso größer. im leben in der stadt, zwischen testaccio, trastevere und der piazza mattei, zwischen pietralata und tiburtina, wo die verplombten waggons stehen und signora di stegna nach ihrer familie ruft und ihre familie ihr zuzischt, geh fort, bevor sie wiederkommen, und sie zurückzischt, ich will mit euch mit, ich kann nicht zurückbleiben.

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